Beziehungen oder Wie man sehend in eine Falle läuft (Jesper Jones 18)

Es war nun bereits zwei Tage her das Jesper Jones und Walter Krüger aus einem temporalen Labyrinth entkommen konnten. Allein der Gedanke, dass es sowas wirklich gibt und es kein SciFi ist, hatte Jesper und Walter wirklich die Sprache verschlagen. Als Sie dann aber erfuhren das der Geheimdienst darüber Bescheid wusste war es endgültig aus mit dem Verständnis bei den beiden Männern. 

Sie begaben sich daher nach der obligatorischen Einsatzbesprechung erst einmal beide  in Ihr eigenes Zuhause und versuchten, das erlebte zu verarbeiten.

Jesper konnte den ersten Tag gar nicht abschalte und so war er morgens um 9 immer noch wach, obwohl sein Körper ihm was anderes signalisierte.  Dementsprechend verschlief er Tag zwei und wachte, wie die meisten Morgen erfrischt und gut gelaunt auf. 

Jesper wollte sich von dem erlebten nicht unter kriegen lassen er hatte den beiden Holmes Kids wie auch deren Tante versprochen den Fall zu lösen. Er ging daher auch direkt ins Büro und setzte sich an seinen PC. Jones öffnete seine Falldatenbank und ergänzte alle bisherigen Erlebnisse und Fakten zum Fall. Er war noch nicht ganz fertig als es an der Bürotür klingelte. Walter stand dort und Jesper wunderte sich wieso sein Freund an der Bürotür und nicht an der Wohnungstür klingelte. Er ließ Ihn ein und beide setzten sich im Büro hin. Jesper beendete noch seine Notizen und ergänzte diese um Walters Informationen. Danach fragte er seinen Freund, wieso er denn über den Büroeingang käme.

Walter schilderte Ihm, dass er gestern schon hier war und dabei, durch Zufall, herausgefunden habe, dass sowohl er wie auch Jesper dauerhaft beschattet würden. Da es keine MI6 Leute waren ging Walter von Ihnen noch unbekannten Beteiligten aus. Natürlich wussten diese, dass die beiden Männer zusammen arbeiteten, doch trotzdem wollte er nicht durch die Haustür kommen dies fand er zu offensichtlich.

Jesper dachte kurz über die erhaltenen Informationen nach, nahm dann sein Mobil in die Hand und rief seinen MI6 Kontakt an. Natürlich ging keiner ran. Aber der Angerufene wusste jetzt das bei Jesper, was nicht stimmte und genauso war es keine 5 Minuten später rückten zwei Sondereinheiten unauffällig und in Zivil beim MI6 in London aus. Sie hatten Jespers Ortung da dieser mit dem Anruf seinen Standort freigegeben hatte.

Jesper und Walter hingegen machten sich auf den Weg zu einem kleinen Militärflughafen, wo ein Helikopter auf sie wartete, um sie direkt an die Unfallstelle in die Highlands zu fliegen.

Auf dem Weg dorthin fiel auch Jesper die Verfolger auf und er grinste denn er wusste ja was er aktiviert hatte und so kam es das bereits nach 2 Kilometer die Verfolger auf recht unsanfte Art aus dem Verkehr gezogen wurden. Walter guckte Ihn fragend an und Jesper zeigte nur auf sein Handy und die gewählte Nummer. Walter begriff war aber zeitgleich auch von Jesper beeindruckt den soviel Coolness hatte er Ihm nicht zu getraut.

Der Rest des Weges zum Unfallort der Holmes Eltern war ereignislos und langweilig weshalb die Männer sich über alles unterhielten jedoch nicht über den Fall denn dieser würde noch genug Zeit in Anspruch nehmen.

Gegen 17 Uhr Ortszeit landete der Helikopter 150 m entfernt von der zu untersuchenden Stelle. Jesper lud die mit gebrachte Ausrüstung aus und machte sich sofort an seine Untersuchungen. Er war es nicht gewöhnt so viel Hightech mit sich zu führen, weshalb er auch erstmal die Unfallstelle nur mit seinen Augen und seinen restlichen Sinnen begutachtete. Dabei fiel ihm direkt auf das sowohl die Bremsstreifen wie auch der Durchbruch in der Leitplanke auf einen anderen Hergang schließen ließ als es offiziell beschrieben wurde. Es war definitiv ein zweites Fahrzeug anwesend gewesen und hatte das Unfallfahrzeug abgedrängt.

Dafür brauchte Jones keine Scanner oder was von dem anderem Hightech Schnickschnack. Aber es würde bei den Details helfen. Walter kannte sich mit den Geräten besser aus und machte sich direkt an die Arbeit.

Keine 3 Stunden später landete erneut der Heli und nahm die Männer und die Geräte wieder auf. Es ging direkt nach London wo noch auf dem Militärflughafen die Daten ausgewertet und kopiert werden sollten.

Doch kaum waren sie in der Luft merkte Jesper recht schnell, dass sie nicht nach London zurück flogen. Auch Walter wurde dies schnell klar und so fingen die beiden Männer sich an per Handzeichen zu unterhalten. Kein Spezialist konnte diese übersetzten denn Walter und Jesper hatten diese in den viel Jahren in vielen Situationen selbst erfunden. So kam Jesper wie auch sein Freund zu dem Schluss, dass sie gerade entführt, wurden mit allen Daten und Geräten. Irgendwer beim Militär hatte den Piloten ausgetauscht. Unter dem geschlossenem Helm konnte man sich hier einfach nicht sicher sein ob es die selbe Person war.

Walter war noch mit seiner Dienstwaffe bewaffnet, was Ihm im Helikopter nichts brachte, außer einen Absturz zu provozieren. Sobald sie landen würden, wäre dies sicher auch kein Vorteil da genug bewaffnete auf sie warten würden.

Jesper und Walter einigten sich daher zu springen, sobald die Möglichkeit eines Sprungs gegeben war.  Die Zeit verlief wie Kaugummi, jede Sekunde dehnte sich zu einer Ewigkeit.

Doch dann war er da der eine Moment. Der Pilot ging tiefer und flog über einen großen See, beide Männer rissen Ihre Türen auf und sprangen in die ungewisse Tiefe. Umsichtig wie Walter war, hatte er die Festplatte des Laptops bereits vor dem Einstieg in den Heli in seiner Jacke verstaut und somit waren alle Daten bei Ihm sicher.

Die Landung war hart und nass, aber keiner der beiden Männer hatte sich was Schlimmeres als eine Prellung zugezogen. Gerade für Jesper grenzte dies an ein absolutes Wunder, denn er war nie in einer Spezialeinheit gewesen oder trainiert, um solche Wagnisse einzugehen.

Der Helikopter kreiste nun in einem großen Bogen um sie rum, konnte sie aber anscheinend nicht direkt ausmachen. Dies war Ihr Glück. 

Jesper fragte sich nur kurz, worin er diesmal geraten sei. Der MI6 sein Kollege und Freund Walter, Zeitdingsbums und Verfolger die sogar eine Militärmaschinen umleiten konnten.

Natürlich kam er bei diesen Überlegungen auf keinen gemeinsamen Nenner. Er war Privatermittler und kein James Bond, auch wenn er sich in den letzten Tagen eher wie letzterer angefühlt hat.

Bond, Jesper Bond scherzte er etwas zu laut. Walter guckte nur erwiderte: Sir Bond können wir weiter es wird bereits nach uns gesucht.

Jesper fühlte sich peinlich erwischt und grinste leicht verlegen zurück. 

Es hatte einige Zeit benötigt sich dem Helikopter und seinem Bodenpersonal zu entziehen. Jesper hatte kein Zeitgefühl mehr und konnte daher beim besten Willen nicht sagen wie lang dies genau gedauert hatte. Was er wusste, war das es bereits Nacht war und stocke duster. Sie hatten geschätzte 12 km hinter sich gebracht, ohne auch nur zu wissen, ob sie in die richtige Richtung liefen.

Dies wollte Walter bereits vor einer halben Stunde geändert haben, war es eine halbe Stunde oder war es bereits ein Stunde her das Walter Jesper in Ihrem Versteck zurück gelassen hatte? 

Jones raffte seine Sachen zusammen und nahm die Festplatte, welche er von Walter bekommen hatte. Dann machte er sich vorsichtig aus dem Versteck. Walter hatte Ihm gesagt er würde links vom Versteck her suchen und sei er nicht nach Zeit X zurück solle Jesper in eine frei gewählte Richtung gehen. Genau dies tat Jesper nun. Dabei bedacht seinen Freund auch im Dunkeln zu lassen. Denn was Walter nicht wusste, konnte er nicht verraten.

Nach einem schwierigen Marsch durch die Dunkelheit und die wilde Natur stieß Jesper nach einigen Stunden auf eine kleine Landstraße. Vorsichtig näherte er sich dieser immer darauf bedacht nicht erkannt oder gesehen zu werden. Aus dem Buschwerk sah er zwei Schilder.

Rechtslang ging es zu einem Ort Namens Old Mc Da… die letzten Buchstaben waren nicht lesbar. Er konnte nur er kennen das es ca. 15 KM waren. Auf dem Schild nach Links stand Hightop Feerie’s. Hier konnte Jesper wiederum die Entfernung nicht entziffern. Wohin sollte er sich nun wenden. Wenn er sich selbst verfolgen würde, wären Fähren und Ortschaften mit Bahn, Bus und anderen Anbindungen definitiv ein Zeil für Ihn denn dann würde er ja effektiv dort auf sich selbst warten. Demnach wär beides keine Option, denn er wusste nicht über welche Mittel bzw. wie viel Personal seine Verfolge verfügten. Einen weiteren Tag in der Wildnis würde er jedoch nicht überleben also wand sich Jesper nach links und ging zu den Fähren.

Die Straße war Kilometer weit dunkel nur vereinzelte Lampen erhellten die Straße. Jesper ging parallel zur Straße durch den Wald. Unregelmäßig wechselte er die Waldseite, um eventuellen Verfolgern die Suche zu erschweren.

Nach 5 Stunden Fußmarsch zog Jones sich etwas tiefer in den Wald zurück und machte eine Pause. Er fragte sich, was mit Walter war und ob es seinem Freund gut ging, aber auch ob er zu früh los gegangen war und Walter somit im Stich gelassen habe.

Natürlich brachte Ihn dies nichts, ganz im Gegenteil es lähmte Ihn teilweise und erschwerte Jones seine eigentliche Aufgabe. Schuldgefühle und Selbstvorwürfe waren noch nie hilfreich und das wusste Jesper nur zu gut. Trotzdem machte er sich Sorgen um seinen Freund.

Die Sonne ging bereits auf als Jones seine Pause beendete und sich wieder auf den Weg zu den Fähren machte. Es waren lange und zähe 3 Stunden, bis Jones die Fähren und den Hafen aus der Ferne erblicken konnte. Soweit es Ihm möglich war, konnte er nichts Auffälliges ausmachen. Keine schwarze Autokolone die auf Ihn wartete. Kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende gedacht wurde er sich dem Klischee bewusst.

Trotz der offensichtlichen Ruhe ging Jones ruhig und konzentriert vor. Er näherte sich dem Hafen aus der entgegen gelegenen Richtung und nah dafür einen Umweg in Kauf. Auch aus der Nähe fiel Ihm keine verdächtige Person auf, die auf Ihn warten könnte. Irgendwie fühlte es sich zu leicht an und dieses Gefühl mochte er gar nicht.

Jesper ging aus dem Wald heraus und direkt zum Terminal um sich eine Fahrkarte, wohin auch immer, zu kaufen. Weiterhin hielt Ihne niemand auf und so ging er etwas beruhigter auf die Fähre und fuhr mit dieser über ein riesiges Gewässer zur anderen Seite. Dort angekommen ergab sich genau das gleiche Bild wie zuvor niemand wartete auf Ihn.

Jones ging zum Terminal und erkundigte sich nach der schnellsten Reisemöglichkeit nach London. Der Angestellte guckte nicht schlecht half Ihm aber weiter. Jones fiel aus allen Wolken. Er war nicht mehr in Großbritannien, sondern in Irland.

Wie konnte dies sein der Flug kam Ihm gar nicht solange vor und wieso war weder Ihm noch Walter dies aufgefallen. Sie mussten doch über den Ozean geflogen sein. Jesper würde die Lösung nicht finden da war er sich absolut sicher also wollte er sich darauf konzentrieren wieder nach London zu kommen. Er hatte entfernte Verwandte an der englischen Küste Irlands, Ihm fehlte jedoch die Orientierung um seine genaue Lage wie auch seine nächsten Schritte zu planen.

Er verließ das Terminal und ging erstmal in die kleine Hafenstadt. Er wollte was essen und sich ein neues Mobilphone organisieren.

Beides war recht einfach denn für ein Prepaid Handy musste er weder dein ID-Card noch eine Bankkarte haben. Zum Glück hatte er sein Geld bei dem ganzen Chaos nicht verloren und kaufte so ein kleines Prepaid Mobil und eine Aufladkarte im Wert von 100 Euro. 

Mit diesem rief erst einmal bei seinen Verwandten an und musste feststellen, dass diese ausgerechnet jetzt in London waren, um einen Familienurlaub zu machen. Wen sollte er nun anrufen? Er wusste nun ja dank des Mobilphones, wo er war und wie er eigentlich nach Hause kommen würde. Doch war sich Jesper einfach nicht sicher, wie er nun vorgehen sollte. Er war nun mal kein ausgebildeter Agent, sondern ein Psychologe und Privatermittler.

Beides befähigten Ihn nicht gerade dazu in einer solchen Lage professionell zu agieren, wie man es vom Ihm erwartete. Es befähigte Ihn allerdings sich in seine Verfolger hineinzuversetzen und darauf Schlussfolgerungen zu ziehen.

Diese ergaben, dass der längere Weg der ungefährlichere sei, da man bei seinem Ausbildungsstand davon ausgehen würde, dass er die schnellste und nicht die cleverste Route zurück nach London nehmen würde.

Also ging Jesper erneut zum Terminal und kaufte sich eine Fahrkarte zum 5 Stunden entfernten Küstenhafen. Die Busfahrt würde kein aufregendes Erlebnis und er hatte ja auch keine Medien bei sich, um diese etwas unterhaltsamer zu machen. Eine viertel Stunde später stieg Jones in den Bus ein und die Fahrt verlief ohne irgendwelche Ereignisse.

Am Hafen schaute er sich sehr aufmerksam um und konnte erneut niemanden finden, der den Anschein erwirkte Ihn zu suchen oder auf Ihn zu warten. So ging er zügig zur Fähre und nah eine Fahrt nach Dover. Dover war nicht der nächste britische Hafen, aber dort würde man Ihn am wenigsten erwarten.

Die ganze Überfahrt verbrachte Jones in seiner Kabine und auch der Zimmerservice wurde nicht in Anspruch genommen. Er war wirklich etwas paranoid, was andere Menschen anging in seiner aktuellen Situation. So legte er sich erst schlafen, nachdem er sich einen Wecker gestellt und die Tür verbarrikadiert hatte. 

Jones Schlaf war flach, aber erholsam und so konnte er bereits eine Stunde vor dem Einlaufen in Dover erfrischt aufwachen ohne das sein Wecker Ihn wecken musste.

In Dover angekommen verließ er rasch die Fähre und tauchte direkt in der aussteigenden Menschenmasse unter. Nun war es ein leichtes nach London zu gelangen denn wie es der Zufall wollte hatte Jones einen Wagen in Dover stehen, für Notfälle. Er hätte nie gedacht diesen wirklich zu benötigen. 

Jesper fuhr langsam und machte einige Umwege so, dass er 2 Stunden länger als gewöhnlich für die Strecke Dover London war, brauchte. Jedoch war er sich sicher das Ihm wirklich niemand gefolgt war. In London angekommen begab Jesper sich direkt zum MI6 und sollte dort die erste Überraschung des Tages erleben.

Kaum war er im Gebäude stand auf einmal sein Freund Walter vor Ihm. Dieser klärte Ihn dann auf und darauf ergab sich für Jesper eine irgendwie witzige, aber auch traurige Geschichte. Walter hatte es geschafft den MI6 zu informieren und war bereits nach 15 Minuten abgeholt worden, als sie keine 10 Minuten später am Versteck ankamen war Jesper jedoch bereits verschwunden.

Also hatte er doch zu früh gehandelt dachte Jones.

Das MI6 hatte Walters und Jesper Verfolger daraufhin primär beschattet und fest gesetzt. Nach Ihm hatten sie nicht gesucht da Walter schnell gemerkt hatte das Jesper anscheinend sehr gut darin war nicht gefunden zu werden. Bis zur Straße hatten sie ihm noch folgen können keine 2 KM danach war Jesper selbst für die Geheimdienstspezialisten spurlos verschwunden. Dies wollte er natürlich nicht wahrhaben.

Aber es war unumstößlich Jesper Jones hatte ein Talent dazu spurlos zu verschwinden. Denn selbst das MI6 hatte Ihn auf seiner Heimreise nicht mal annähernd gestriffen.

Jesper konnte es selbst nicht glaube aber alles, was er erfuhr, bestätigte Ihm sein Talent. Er nahm sich vor darüber zu einem anderem Zeitpunkt nachzudenken und übergab die HDD erst einmal an die Analysten des Geheimdienstes. Dies teilten Ihm direkt mit, dass es mindestens zwei volle Tage dauern würde die gesammelten Daten aufzubereiten.

Somit ging Jesper ohne weitere Informationen darüber, wer seine Verfolger waren, wie diese den Heli entführen konnten und warum der Geheimdienst Ihn nicht hatte finden können, nach Hause.

Walter König war bereits eine Stunde vor Ihm nach Hause gegangen. 

Zu Hause angekommen ging er erneut in sein Büro und vervollständigte seine Fallakte. 

Die Punkte, die er noch nicht fassen konnte fügte er als Liste bei.

  • Wer hat Dich verfolgt?
  • Wie konnten Sie einen Militärhubschrauber umleiten?
  • Warum konnte der MI6 mich nicht finden?

Auf einige dieser Punkte würde er sicher niemals eine Antwort erhalten doch die letzte Frage wollte er geklärt haben. Wie konnte einer der besten Geheimdienste einen Laien wie Ihn nicht finden. Er war nicht mit Untergrundkontakten unterwegs gewesen, sondern hatte öffentliche Mittel genutzt. Lag es eventuell bereits daran? War es eventuell die Wahl, die er genutzt hatte?

Jesper sollte dies in Kürze erfahren denn keine halbe Stunde später klingelte es an der Haustür. Sein MI6 Kontakt stand vor der Tür und Jesper bat Ihn herein.

Zusammen gingen sie ins Wohnzimmer und ließen sich dort nieder. Herr Stone wie er sich heute nannte erzählte Jones, was der Geheimdienst alles versucht hatte und wie man mit Walters Hilfe versucht hatte Ihn aufzuspüren. Genau darin lag sein Erfolg, denn er hatte sich genau gegenteilig zu den Beschreibungen seines Freundes verhalten. Herr Stone war daher am heutigen Abend zu Jesper gekommen, um Ihm einen dauerhaften Job beim MI6 anzubieten, inklusive der entsprechenden Ausbildung.

Jesper fühlte sich geehrt und erbat sich ein wenig Bedenkzeit. Diese wurde Ihm natürlich eingeräumt. Jesper verabschiedete Herrn Stone und fragte sich bereits unter welchem Namen er den Agenten das nächste Mal treffen würde.

Jones ging nochmal alle Fenster und Türen ab und sicherte diese wie jeden Abend. Danach ging er in die erste Etage zog sich um und ging zu Bett.

Als er wach wurde fühlte er sich gerädert und alles Knochen taten Ihm weh. Es war also einer dieser Tage, an dem man sich am liebsten wieder umdrehen wollte.

Jesper hatte heute keine Termine, er wollte nur kurz die Holmes Kids anrufen und Ihnen mitteilen das schon bald mit neuen Informationen zu rechnen sei. Die Kids kamen Ihm aber vor denn es klingelte sein Telefon und er hatte die junge Tante der Kids am Hörer. Er berichtete Ihr die wichtigen Fakten und bat sie noch ein wenig Geduld zu haben, damit verabschiedete Jesper sich und ging in sein Bad wo er sich als erstes eine heiße Wanne einließ. In dieser entspannter er mit einem Buch und einer Tasse Kaffee am Badewannenrand. Der Tag war noch recht jung und so ging er wie jeden Morgen erst ins Büro und guckte in deine Falldatenbank. Dort hatte Ihm seine Assistentin mehrere Notizen und Informationen hinterlegt. Dies gedachte Jones nun erst einmal abzuarbeiten. Vertieft in seiner Arbeit merkte Jesper gar nicht wie sein Bürotelefon schrillte. Erst als der Anrufbeantworter anging schaltet Jesper und fluchte laut. Die Nachricht war relativ kurz. Sie lautete: Wir sind fertig.

Sie waren also fertig. Es war nun 1 Uhr pm und Jesper konnte kaum an sich halten. Sofort sprang er auf ging zu seinem Auto und fuhr ohne Umwege zum Hauptgebäude des Geheimdienstes. Dort angekommen wurde er jedoch nicht eingelassen. Man teilte Ihm mit seine Besuchsrechte seien abgelaufen und er möge sich gerne bei Agent Norbert beschweren.

Jones drehte sich um und begutachtete die Situation. Er kam zu dem Schluss das man Ihn benutzt hatte und Ihn nun anscheinend nicht mehr benötigte. Die Eheleute Holmes hatten ja nicht nur für den MI6, sondern auch für andere Geheimdienste Ihrer Majestät gearbeitet. Soviel war Jones klar. Er war sehend in die für Ihn ausgelegte Falle gelaufen. Es war aber auch zu verlockend gewesen.

Jones kramte sein Prepaid-Phone heraus und rief damit Walter an. Walter war anfangs etwas verwirrt, aber er schaltete schnell und so begriff auch er was hier lief. Man hatte sie aufs Abstellgleis gestellt, nachdem Ihre Nützlichkeit sich verringerte. Walter war sich sicher, dass die Eheleute Holmes noch lebten und die Geheimdienste hier unbeaufsichtigt ein Problem beseitigen wollten.

Dazu würden sie es aber nicht kommen lassen und so fuhr Jesper erstmal nach Hause und Walter forderte einige noch offene Gefallen ein. Zwei Stunden später traf Walter dann bei Jesper mit den aufbereiteten Daten des Geheimdienstes ein.

Zusammen gingen sie diese durch und wunderten sich nicht schlecht als sie heraus fanden das Herr Stone alias Agent Norbert alias weitere tausend Namen in Wirklichkeit Mr Holmes war, der Vater die beiden Kinder.

Auch über die Mutter erfuhren sie einiges. Sie wurde der Gegenspionage beschuldigt und sollte an dem Unfalltag festgenommen werden. Dies misslang und seitdem war sie verschwunden. Nun ergab dies für Jesper endlich ein ganzes Bild.

Auch erfuhren Sie von der angeblichen Tante welche laut amtlichen Dokumenten mindestens doppelt so alt sein musste. War die Tante Mrs. Holmes in einer guten Maske und wenn ja wieso erkannten die Kids Ihre Mutter nicht. Falls sie nicht Mrs. Holmes war, wer war diese Frau dann und wieso hatten die Kids dieses absolute Vertrauen zu Ihr?

Viel wichtiger als dies war aber die Frage, ob Mr. Holmes die gleichen Schlussfolgerungen gezogen hatte. Je nach Szenario konnte es ja auch sein, dass er die Kids zu dieser aktuell unbekannten Frau geschickt hatte.

Walter ging aus dem Haus er ging zu seinem Auto und drehte erst zwei Runden um den Block, bevor er Richtung Heimat los fuhr. Genau in diesem Moment lösten sich zwei Autos unauffällig aus den Parklücken. Für Walter nicht unauffällig genug denn so trat er tatsächlich die Heimfahrt an.

Jesper hatte die ganze Zeit in seinem zweit Wagen gewartet und konnte die Situation gut einsehen. So wusste er direkt sein Freund würde nun nach Hause fahren und er hatte frei Bahn um einen kleinen und klärenden Besuch zu tätigen.

Jesper fuhr ohne große Umwege zum Haus der Holmes Kinder. Dort angekommen erwartete Ihn ein ernüchternder Anblick. Das Haus war leer. Wirklich nichts war in diesem Haus nicht mal Spuren, dass hier mal wer gelebt hatte. Auch die Nachbarn konnten keine weiteren Informationen liefern, laut Ihnen war das Haus bereits seit Monaten unbewohnt.

Dies konnte nicht sein immerhin war er vor einigen Tagen noch hier gewesen. Das alles roch nach Geheimdienst. Es wäre Ihm zwar neu, dass Geheimdienste auch Kinder als Agenten nutzen aber ausschließen wollte Jones dies nicht.

Mit diesen doch recht ernüchternden Informationen bestieg er sein Auto und wollte schon nach Hause fahren als Walter anrief. 

„Jesper direkt eine Straße nach deinem Haus bogen mein Verfolger ab und haben sich zurück gezogen. Ich glaube die sehen wir nicht freiwillig wieder.“ Teilte Walter Ihm mit.

Jones war der gleichen Meinung und da alle Ihre Spuren im Nichts verliefen einigten sie sich darauf sich am Folgetag erneut in seinem Büro zu treffen. Walter teilte Ihm noch mit dass er sich dann Urlaub nehmen müsse da seine Dienststelle beim Yard Ihn bereits morgen wieder zum Dienst erwarten würde um den Fall von Jones Frau abzuschließen.

Mein Gott Emalia! Dachte Jones nun hatte er sie fast vergessen. Nach all den Jahren in denen er sich so viele Fragen gestellt hatte. Nun hatte er die Chance auf Antworten fast vergessen dies durfte auf keinen Fall sein. Somit erinnerte Jones seinen Freund an das gegebene Versprechen und das er gedenke dies dann morgen einzufordern.

Walter König war damit einverstanden immerhin hatten auch seine Vorgesetzten darauf bestanden. Aber darum wollte er sich dann morgen früh zum Dienstantritt kümmern.

Jesper kam nach einer Stunde endlich zu Hause an. An seiner Tür hing ein Briefumschlag.

Er nahm diesen ab und ging ins Haus. Im Wohnzimmer setzte er sich in seinen Sessel und öffnete den Brief:

„ Lieber Jesper,

Es tut mir leid Dir so weh getan zu haben. Es war mein Verantwortung die ich verdrängte als ich nach England kam und mit Dir mein neues Leben aufbaute. Viele Jahre war ich sehr glücklich mit Dir, doch dann fing ich an Schuldgefühle zu entwickeln und nahm Kontakt zu meiner Vergangenheit auf. Dies und viele anderen Dinge bewegten mich dazu zu tun was ich getan habe. Damals dachte ich es wäre der einzige und für Dich schmerzfreiste Weg den ich wählen konnte.

Natürlich war ich jeder Zeit darüber informiert was Du alles angestellt hast, um meinen Fall zu klären, doch meine Verantwortung und mein Geburtsrecht als Führerin meiner Religion waren einfach wichtiger. Es gab viele Menschen, die sich auf mich verließen und so habe ich mich endscheiden Dich ziehen zu lassen und Dich zu vergessen. Heute bist Du ein fremder Mensch ein Ungläubiger von meinem Standpunkt aus. Trotzdem schreibe ich Dir diese Zeilen, nicht um mich zu entschuldigen, sondern um mich zu erklären.

Wir werden uns nicht noch einmal sehen und ich wünsche Dir ein schönes Leben. Die Scheidung von mir ist mit erhalt dieses Briefes offiziell. Dafür haben Freunde von mir gesorgt. Bitte such mich nicht mehr denn ich will nichts mehr mit Dir und dieser Welt zu tun haben. Ich lebe nun in meiner eigenen Welt.

Mit freundlichen Grüßen

Emalia“

Jones war sichtlich irritiert und so lass er den Brief sicher noch weitere 3-mal bevor er mitten in der Nach versuchte Walter zu erreichen. Dieser würde sich jedoch erst am kommendem Morgen bei Ihm mit einer unglaublichen Nachricht melden.